
Letzte Woche hatte wir mal wieder einen besonderen Fall den wir gerne vorstellen möchten.
Normalerweise sind Kastrationen von Hunden und Katzen Routine-Eingriffe. Bei einer Kätzin wurden wir jedoch in der OP von einer ungewöhnlichen Diagnose überrascht.
Beim Versuch den ersten Eierstock vorzulagern, fiel uns eine circa 3-4 cm große flüssigkeitsgefüllte Blase auf. Die Katze litt unter dem seltenen Phänomen der Ovarialzyste (Eierstockzyste). Stolze 20 ml Flüssigkeit mussten wir abpunktieren, bevor der Eierstock entfernt werden konnte. Das Phänomen zeigte sich auch an dem anderen Eierstock im gleichen Ausmaß. Trotz der Komplikation ist die Operation gut verlaufen.
Nachträglich berichtete uns die Besitzerin, dass die Kätzin beim Anheben teilweise abwehrend reagierte. Möglicherweise erzeugten die Zysten einen Druckschmerz.
Bei Katzen ist in der Literatur nur wenig zu diesem Phänomen beschrieben. Dagegen kommen Zysten bei anderen Tierarten wie z. B. Meerschweinchen häufig vor. Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie spannend unser Job ist, da wir immer wieder mit Überraschungen rechnen müssen.
Grundsätzlich sollten Katzen - die nicht zur Zucht vorgesehen sind - kastriert werden, da die hormonelle Belastung auf Dauer negative Auswirkungen haben können.